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Lost in MV – Ein Lostplace mit 5-Sterne-Frühstück

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Vom 5. bis 7. August fand auf dem Gelände des Technikvereins Pütnitz, einem alten Militärflughafen, das erste Mega-Event Mecklenburg-Vorpommerns statt. Wie ich ja schon vorab berichtet hatte, war ich in Begleitung von Martin und den Kiddies (das sind Max und Simay) dabei. Als Rahmenprogramm besuchten wir Rostock und Schwerin.

Beim Event selber waren die beiden Jungs besonders von den Mitfahrgelegenheiten im Panzer und anderen Fahrzeugen begeistert. Natürlich war das Campen unter Feldbedingungen auf dem riesigen Lostplace-Gelände ein Abenteuer für sich.

Panorama vom Event-Zentrum (Max)

Donnerstag, 4.8.2011

Um 6:30 Uhr klingelt mein Wecker. Ich muss früh aufstehen, da die Busverbindung von Radevormwald nach Wuppertal im Verhältnis zur Abfahrtszeit des Zuges echt ungünstig ist. Zum Glück ist mein Gepäck shcon fertig, und auch für das Gepäck von Max und Simay hatte ich am Vortag schon gesorgt. Um viertel nach neun treffe ich mich mit Martin und den beiden Jungs am Bahnhof.

Unser Zug fährt um 9:43 Uhr ab. Wir müssen unterwegs zwei Mal umsteigen, was mit Campingausrüstung für 5 Tage nicht so einfach ist wie es auf den ersten Blick aussieht. Für Max und Simay habe ich das Gepäck auf einen großen Rucksack beschränkt, Martin und ich haben jeweils zwei Rucksäcke dabei. Dazu kommen ein Zelt für die Kids und eines für Martin, Martijn und mich.

Natürlich habe ich für die Zugfahrt vorgesorgt und mein iPad mit Spielen vollgepackt. Max und Simay sind zwar alt genung, um die fünfstündige Fahrt auch ohne Beschäftigungstherapie zu überstehen, aber schließlich sollen sie ja auch ihren Spaß haben. Die Fahrt über Dortmund und Hamburg nach Rostock vergeht wie im Flug; obwohl wir mit der Deutschen Bahn reisen, kommen wir pünktlich an unserem heutigen Ziel an.

Max und Simay in Rostock

Max und Simay in Rostock

Rostock, die Hansestadt an der Ostsee, haben wir als Zwischenstopp auf unserer Fahrt ausgewählt, um die Reise zum Event etwas entspannter zu gestalten. In Rostock checken wir im Jellyfish Hostel ein und machen uns dann auf den Weg, um die Stadt mit Hilfe einiger Caches zu erkunden. Gegen 17:30 Uhr stößt Martijn zu uns, der über München aus Venedig angereist ist. Nachdem usnere Cachesuche nicht wirklich erfolgreich war, lassen wir uns im Ratskeller zu einem ausgiebigen Abendessen nieder.

Danach entscheiden sich Max und Simay für einen kurzen Nachtcache im Rostocker Lindenpark. Nachtcaches sind für beide noch neu, und während Max sich nicht beeindrucken lässt, gruselt es Simay stellenweise gewaltig. Im Park ist es schließlich auch stockdunkel und wir passieren unter Anderem einen Friedhof am Wegesrand.

Gegen 23 Uhr kehren wir zum Hostel zurück.

Freitag, 5.8.2011

Der Freitag beginnt mit dem Frühstück im Hostel. Die Kinder habe ich gut aus dem Bett bekommen und alle sind nach dem Frühstück schnell abreisefertig. Wir tragen unser Gepäck, nun gemeinsam mit Martijn, zum Hauptbahnhof, von wo aus wir dann die zweite Etappe unserer Fahrt nach Pütnitz antreten wollen.

Doch nachdem wir endlich den störrischen Fahrkartenautomaten davon überzeugen konnten, mir auch ohne Vaterschaftstest eine Fahrkarte für die Kids zu verkaufen, stellen wir fest, dass der nächste Zug nach Ribnitz-Damgarten Ost erst in zwei Stunden fährt. Deshalb beschließen wir, unser Gepäck in Schließfächern zu verstauen und noch ein paar Tradis um den Bahnhof herum einzusammeln. Das erledigen wir mit mehr oder weniger großem Erfolg.

Etwas später als geplant, gegen 13:15 Uhr, treten wir dann die letzte Bahnfahrt ans Ende der Welt an. Spannenderweise gibt es hier im Regionalexpress, wo sie kein Mensch braucht, Steckdosen an jedem einzelnen Sitzplatz und geräumigere Gepäckablagen als im ICE. Für die Fahrt von 20 Minuten haben wir für beides keine großartige Verwendung.

Unser Rudel

Unser Rudel

Am Bahnhof Ribnitz-Damgarten Ost stellt sich dann die Frage, die wir uns schon seit geraumer Zeit stellen: Wie bekommen wir uns und unser Gepäck am geschicktesten zur 8 km entfernten Event-Location? Eigentlich haben wir uns auf ein Taxi geeinigt, doch das örtliche Taxi-Unternehmen, das wir per Google finden, hat momentan keine Taxis. Zumindest keine großen. Deshalb beschließen wir, dass der Fußmarsch vielleicht ganz spaßig sein könnte. Auch Max und Simay haben damit kein Problem, sie bieten sich sogar an, uns noch mehr Gepäck abzunehmen.

Vor dem Aufbruch begegnen wir noch einer Geocacherin aus Japan. Streng genommen sehen wir zunächst nur eine Plastiktüte, aber in dieser verbirgt sich Caroline (Aoitori). Sie besucht heute ihr erstes Mega-Event und hat ebenfalls noch keine Idee, wie sie vom Bahnhof dorthin gelangt. Also bilden wir mit ihr ein Rudel und setzen uns in Richtung Westen in Bewegung. Zum Glück ist auf der OpenStreetMap ein schöner Weg direkt am Südzipfel des Saaler Boddens entlang eingezeichnet und unterwegs können wir noch Rast am Tradi Thekla machen.

Ungefähr auf halber Strecke klagen die Kinder dann endlich über ihre Schultern und Füße. So langsam wäre es mir auch unheimlich geworden, wenn die Jungs ihr Gepäck die ganze Strecke am Stück ausgehalten hätten. Beschwerden gibt es jedoch noch immer keine, beide halten sich wacker und wollen bald weiter. Jetzt säumen immer öfter verfallene Gebäude den Weg und nach einer mittelgroßen Schlammschlacht betreten wir die Panzerstrecke, die direkt zum Flugplatz führt.

Als sich uns die großen Hangars zeigen, sind wir zunächst leicht verwirrt. Wir stehen mitten auf dem Eventgelände. Seiltechnik, GARMIN, Technikverein. Von einem Anmeldezelt keine Spur. Am Seiltechnik-Stand treffen wir auf zwei Cacher mit den bald gewohnten leuchtend blauen T-Shirts, auf deren Brust der Lost in MV-Schriftzug prangt. Sie erklären uns, dass wir wohl den Hintereingang gefunden haben und statten uns mit einem Plan vom Eventgelände aus. Wir bekommen den Weg zum Lost Camp gezeigt und dürfen uns dort einen schönen Campingplatz aussuchen. Bezahlt hatten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht; es ist schön, dass man seinen Mitcachern hier noch so vertraut.

Zeltplatz

Zeltplatz

Wir finden einen großen freien Platz unter einem Baum, wo wir genügend Platz für das Zelt der Jungs und unseres haben. Dazwischen wollen wir ein Sonnensegel spannen, um den Platz zwischen den Zelten schattig und auch trocken zu halten. Caroline, die hart genug ist, mit nichts als einem Schlafsack ausgestattet anzureisen, nimmt das Angebot, sich bei Regen unter das Segel zu legen, dankend an. Die Zelte werden schnell aufgebaut und das Sonnensegel dank Martins Expertise dazwischen gespannt. Als alles fertig ist, machen wir uns auf den Weg zum Anmeldezelt.

Den großen Ansturm, von dem einige Cacher berichteten, haben wir geschickt umgangen. Als wir uns, sehr zur Überraschung des Orga-Teams, vom Gelände aus zur Anmeldung nähern, ist dort fast nichts mehr los und wir bekommen sofort unsere Event-Bags. Die Jungs sind besonders von der Event-Coin schlichtweg begeistert. Sie haben ja noch nie vorher eine Event-Coin gesehen und schwören, dass sie die “kleine Wanze” niemals auf die Reise schicken werden.

Schon jetzt wird eine Sache ganz deutlich: Hier wurde nicht nur mit jeder Menge Liebe zum Detail und ganz viel Herzblut organisiert, hier waren Perfektionisten am Werk. Von Hektik bei der Orga keine Spur, ein wirklich detailliertes Programmheft mit Lageplan des gesamten Geländes, jedes Mitglied des Orga-Teams hat zu jeder Zeit ein offenes Ohr. Das kann nur funktionieren, wenn schon im Vorfeld an wirklich alles gedacht wurde und es zwischendurch keine unliebsamen Überraschungen gibt.

Offizielle Begrüßung

Offizielle Begrüßung

Am Zeltplatz vorbei begeben wir uns nun wieder zum Zentrum des Event-Geländes. Unterwegs treffen wir auf PeterW-tal. Das ist ja egal, in welcher Ecke Deutschlands man sich befindet, Peter springt garantiert früher oder später irgendwo aus dem Gebüsch ;) . Gemeinsam gehen wir weiter zum Abendessen und zur offiziellen Begrüßung. Die Fressmeile kann sich sehen lassen. Max und Simay tun sich an Steaks und Pommes Frites gütlich, ich halte es etwas feudaler mit Schnitzel und Kartoffelsalat. Danach versammelt sich das Orga-Team vor einer der großen Hallen und begrüßt die Event-Teilnehmer.

Zur Eröffnung des Events steht dann noch eine große Fahrzeugparade an. Irgendwie hatte ich mir das im Vorfeld so vorgestellt, wie man Militärparaden aus dem Fernsehen kennt. Nur halt irgendwie kleiner und, äh, weniger militärisch. Doch hier, beim Technikverein Pütnitz, geht es um große, schwere Fahrzeuge, Gelände, Schlamm und qualmende Motoren. In einer beeindruckenden halbstündigen Show zeigt der Technikverein Brückenleger, Schützenpanzer, Transportfahrzeuge und vieles mehr; unter Anderem natürlich auch die Fahrzeuge, in denen man während des Events mitfahren kann.

Fahrzeugparade

Fahrzeugparade

Max und Simay entdecken noch rechtzeitig die Freude am Fotografieren und machen einen guten Job. Obwohl während der Parade nur wenig Zeit zum Nachdenken ist, entstehen eine ganze Menge gute Fotos. Die Fahrzeuge befahren einen ziemlich extremen Parcour aus aufgeschütteten Hügeln, Tümpeln und Schlamm.

Die beiden Jungs sind von der Show schon so begeistert, dass sie sich mit der Aussicht auf die Mitfahrgelegenheit am Samstag kaum noch halten können. Damit haben sie nun die verdiente Belohnung für den anstrengenden Weg zum Event erhalten. Nach der Parade machen wir uns auf den Weg, um einige weitere Ecken des Geländes zu erkunden. Viel ist heute noch nicht geöffnet, denn das Hauptevent beginnt ja erst morgen früh. Doch vom höchsten Hügel der Panzerstrecke haben wir eine gute Aussicht und Max versucht mit meiner Kamera, ein Geländepanorama zu erstellen.

Lightpainting

Lightpainting

Als wir zurück zum Eventzentrum kommen, beobachten die Kids am Anleger einige Geocacher, die dort Lightpainting-Übungen machen. Das möchten die beiden auch einmal ausprobieren, und so sete ich mich mit meiner Kamera gemütlich auf den (nicht ganz propersauberen) Boden, um auch ohne Stativ einigermaßen ruhig zu sein. Währenddessen üben Max und Simay mit mehr oder weniger großem Erfolg das Schreiben in Spiegelschrift.

Wir beschließen, heute aufgrund des zu erwartenden Ansturms und der Müdigkeit der Kids (na gut, zugegeben: wegen unserer Müdigkeit ;) …) keinen Nachtcache mehr anzugehen. Stattdessen beziehen wir unsere Zelte, um am nächsten Morgen fit zu sein. Max und Simay putzen sich sogar mitten in der Wildnis gründlich die Zähne; kurz vor Mitternacht kehrt in unseren Zelten Ruhe ein. Bis wir Schlaf finden dauert es jedoch noch etwas, da es für die respektloseren Mitcacher auf dem mehr als 10 km² großen Gelände offenbar nur auf dem Zeltplatz Platz zum herumschreien gibt.

Samstag, 6.8.2011

Frühstücksbuffet

Frühstücksbuffet

Schon um halb sieben werden wir von der Sonne geweckt. Frühstück gibt es ab 7 Uhr, das Event-Programm beginnt um zehn. Wir bleiben also noch liegen, bis um halb acht mein Handy-Hahn kräht. Langsam stehen Martin, Martijn und ich auf und werden draußen wach. Dann wecke ich Max und Simay und locke sie freundlich, aber bestimmt aus dem Zelt.

Der Event-Tag beginnt mit dem gebuchten Frühstück. Die Halle 4, in der das Frühstück laut Geländeplan stattfindet, liegt ziemlich weit ab vom Zentrum. Doch wir stellen fest, dass wir auf dem Weg nicht um sonst unseren Hunger schüren: Als wir die Halle betreten, traue ich meinen Augen nicht. Ein wahnsinniges Frühstücksbuffet ist an der rechten Wand des Hangars aufgebaut. Und obwohl ich gemeinsam mit meinem Vater schon das eine oder andere, auch bessere, Hotel gesehen habe, schlägt das hier bisher alles. Wir hätten mit allem gerechnet, z.B. mit ein paar Körben mittelmäßig harter Brötchen und ein paar Schälchen Marmelade. Vielleicht auch mit einer Großfamilienpackung Salami. Aber nicht damit.

Flugzeug

Flugzeug

Ich verdrücke also mein Lieblingsfrühstück, Brötchen mit Rührei und Käse; und auch die Kids frühstücken ausgiebig. Danach führt uns unser Weg zur Halle 3, wo Max und Simay das Bilderrätsel lösen wollen, um am Gewinnspiel teilzunehmen. Der Technikverein Pütnitz hat, gemeinsam mit dem Orga-Team, im Programmheft 12 Detailfotos von Fahrzeugen und Objekten aus der Umgebung der Halle untergebracht, zu denen die passenden Objekte gefunden werden müssen. Gemeinsam mit Martin und mir untersuchen die Jungs jeden Panzer, jeden Transporter und jedes Flugzeug. Nach mehreren Stunden behauptet Martin, nun jede Panzerkette von oben und unten auswendig zu kennen. Doch drei der Bilder wollen sich uns einfach nicht offenbaren. Nach Rücksprache mit der Orga beschließen wir, dass diese Objekte wohl tatsächlich lost sind. Max und Simay vervollständigen in der Halle danach noch ihre Foto-Sammlung der unzähligen Fahr- und Flugzeuge.

Max und Simay auf dem Panzer

Max und Simay auf dem Panzer

Wie ich ja schon einmal erwähnt habe, scheint es bei der Orga absolut keine Hektik zu geben und so werden wir freundlich empfangen, als wir uns noch schnell mit den neuesten Cache-Listings versorgen wollen. Auch dafür ist das Team vorbereitet und bald kehren Max und Simay mit dem frisch befüllten GPSmap zurück. Doch zum Cachen kommen wir zunächst nicht, denn die beiden wollen Panzer fahren.

Mit 6 Personen pro Fahrt ziehen die Panzer ihre Kreise auf der Panzerstrecke und ich bezahle die 20 Euro für die Mitfahrt der Kids. Ich lasse sie zunächst alleine mitfahren und versuche, ein paar Fotos zu machen, doch leider habe ich den Panzerfahrer wohl falsch verstanden, als er mir die Strecke beschrieb. So verpasse ich die Jungs leider und wir beschließen, später noch einmal zusammen zu fahren.

Max und Nik auf dem Panzer

Max und Nik auf dem Panzer

Nach dem Mittagessen starten wir zu einem ausgiebigeren Besuch des Marktplatzes. Beim Seiltechnik-Stand wollen Max und Simay Klettern, doch leider gibt es keine Klettergurte in ihrer Größe. Das Orga-Team, so erklärt man uns, habe das Klettern für Kidner und Jugendliche abgelehnt, obwohl die Seiltechniker ein qulifiziertes Angebot hätten bieten können. Darauf reageire ich mit Unverständnis, doch bisher ist das der einzige Kritikpunkt an der Organisation.

Die GARMIN-Leute haben auf dem Gelände eine Route aus fünf so genannten Chirps ausgelegt, die sich mit Hilfe der neueren Generation ihrer GPS-Geräte finden lassen. Auch das probieren wir aus, haben zunächst jedoch aufgrund der sehr wackeligen Technik zunächst nur wenig Erfolg. Während Martin sich nun auch noch neue Listings im Orga-Büro besorgt, beschließen die Kids und ich, zunächst noch gemeinsam eine Runde mit dem Panzer zu drehen. Max und ich machen es uns im vorderen Teil gemütlich, während Simay erneut den Ausblick auf der Seite genießt.

Auf dem Transporter

Auf dem Transporter

Danach bekommen wir mit, dass auch eine kostenlose Mitfahrt in einem Truppentransporter möglich ist und steigen ein. Wir werden vorgewarnt, uns während der Fahrt gut gestzuhalten, und ich verstaue sicherheitshalber meine Kamera. Als die Fahrt beginnt realisiere ich, dass der Chef des Technikvereins offensichtlich beinahe saddistischen Spaß an der Fahrt hat. Mit atemberaubender Geschwindigkeit befährt er die Panzerstrecke, bergaus und bergab, oft anscheinend auf deutlich weniger Rädern, als das Fahrzeug zu bieten hat. Ungefähr auf halber Strecke verliere ich meine Brille, doch zum Glück lässt sich ein gerade im Schweben befindlicher Mitfahrer darauf nieder, bevor sie aus dem Fahrzeug fällt.

Nachdem wir völlig durchgeschüttelt, aber gesund und lachend wieder am Ausgangspunkt ankommen, versuchen wir noch einmal unser Glück bei der Chirp-Suche. Diesmal haben wir mehr Glück und dank der guten Tipps von GARMIN’s Stefan haben wir bald alle Chirps gefunden und die Lösung enträtselt. Als Belohnung erhalten wir jeder einen Opencaching.com-Pathtag. Trotz der netten Geste kann ich es mir nicht nehmen lassen, eine Runde gegen GARMIN’s vermurkste Geocaching-Plattform zu ranten.

Mit einem Blick auf die Uhr stellen wir fest, dass die Zeit hier in Pütnitz wohl deutlich schneller vergeht als anderswo. Es ist bereits 18 Uhr. Bisher haben wir noch keinen einzigen Event-Cache geloggt (mit Ausnahme des Heimathafens), doch das war wegen des hervorragenden Programms auf dem Gelände auch nicht nötig. Wir begeben uns zum Abendessen auf die Fressmeile und danach zur Siegerehrung, wo Max und Simay auf einen Gewinn beim Bilderrätsel hoffen. Leider haben die beiden diesmal kein Glück, doch einer der Preise geht nach Wuppertal zu PeterW-tal. Gleich im Anschluss beginnt das Konzert der Dosenfischer, die ich bisher noch nicht live gesehen habe.

Die Dosenfischer

Die Dosenfischer

Eine volle Stunde lang unterhalten uns aba und sandmann mit ihren Dosensongs und sogar Max und Simay, deren Musikgeschmack ich normalerweise unter non-existent verbuchen würde, sind von den Liedern begeistert. Max kann bald große Teile der Texte auswendig; Martin und ich können sowieso schon von Anfang an fast jeden Song mitsingen. Ab der Hälfte des Konzerts bricht draußen ein unglaubliches Unwetter los; durch den Regen kann man nicht mehr hindurchsehen. Während wir in der Halle im Trockenen den Dosenfischern zuhören, hebt das die Lost-Stimmung jedoch nur noch mehr.

Nach dem Konzert jedoch müssen wir da durch. Zum Glück – und davon haben wir wettertechnisch an diesem Wochenende mehr als Verstand – lässt der Regen rechtzeitig deutlich nach. Im Prinzip könnten wir nun schnell zurück zum Zeltplatz laufen, doch Max und Simay brauchen unbedingt noch ein Nachtmahl. Nach dem ebenfalls wieder anstregenden Tag kann ich ihnen das nicht verwehren und teile ihren Hunger sogar. Tatsächlich bekommen wir trotz des Unwetters noch Steaks und Getränke und gehen zum Essen zurück in die Halle, in der Mr. Pete gerade eine aus meiner Sicht schauderhafte Joe Coker-Show zum Besten gibt.

Als wir dann den tatsächlichen Rückweg zum Zeltplatz antreten, steht das Gelände zu großen Teilen unter Wasser. Wir haben große Probleme, einen trockenen Weg zum Lost Camp zu finden, und so haben wir bald alle klitschnasse Füße. Zurück an den Zelten stellen wir erfreut fest, dass alles trocken geblieben ist. Schnell stopfen wir noch unsere Schuhe aus, um sie für den nächsten Tag zu trocknen und bereiten uns dann für die Nacht vor. Als wir alle in den Schlafsäcken liegen, beginnt das Unwetter von neuem. Der halbe Zeltplatz schwimmt weg, doch wir haben schon wieder Glück und können trotz des tobenden Gewitters die Nacht schlafend überstehen.

Sonntag, 7.8.2011

Überschwemmte Straße

Überschwemmte Straße

Am Morgen regnet es immer noch. Martin hatte schon angekündigt, dass auch unser Zeltplatz nicht mehr weit von der Wasseroberfläche entfernt war, und als ich aus dem Zelt trete, um eine Wetterprognose für den Tag zu stellen, finde ich mich an einem Fluss wieder. Dort, wo gestern noch eine Straße war, ist jetzt Schiffsverkehr möglich.

Gegen halb acht wecke ich wieder die Kids, die natürlich ebenfalls trotz des Gewitters wie Steine geschlafen haben. Gemeinsam stellen wir fest, dass auch bei dem nächtlichen Dauerregen alles trocken geblieben ist. Nachdem sich auch die Jungs angezogen und die Zähne geputzt haben, packen wir unsere Sachen zusammen und bauen schon einmal die Zelte ab. Das Sonnensegel lassen wir aufgebaut, um unsere Rucksäcke und die verpackten Zelte darunter zu legen. Dann gehen wir, natürlich jetzt mit Vorfreude auf das große Buffet, zum Frühstück.

Es entsteht der Plan, nicht erneut das gesamte Gepäck 8 km zu tragen. Max und Simay beteuern zwar, dass sie das durchaus schaffen würden, sind dann über unsere Entscheidung aber auch froh. Allerdings möchte ich den beiden ein wenig körperliche Betüchtigung nicht vorenthalten, deshalb beschließen wir kurzerhand, Martin und das Gepäck in PeterW-tals Auto zu verladen; mit Max und Simay möchte ich den Weg zum Bahnhof zurück laufen. Darauf freuen sich die beiden sogar ein bisschen, denn das Wandern ohne lästiges Gepäck auf dem Rücken macht ihnen Spaß.

Doch zunächst müssen wir auf Peter warten, der beim Bilderrätsel eine Gratisfahrt mit dem Schwimmpanzer gewonnen hat und an dieser nun teilnimmt. Leider gibt es für Nicht-Gewinner keine Möglichkeit, eine Fahrkarte zu kaufen, wie das beim Schützenpanzer möglich war. So bleibt uns nur ein Blick von außen. Max und Simay machen noch Fotos der Fahrzeuge in Halle 1 und knipsen dabei meinen Kamera-Akku leer.

Huckepack auf dem Rückweg

Huckepack auf dem Rückweg

Um halb eins machen die Jungs und ich uns dann auf den Rückweg. Wir entscheiden uns, den Weg am Wasser entlang zurück zu gehen, den wir auch auf dem Hinweg genommen haben. Wir erwarten zwar, dass hier nun stellenweise Hochwasser sein wird, doch wir erfahren, dass auch die offizielle Zufahrtsstraße nicht besser aussieht.

Max und Simay sind gut gelaunt, deshalb legen wir die Strecke wesentlich schneller zurück als erwartet. Doch unterwegs werden wir – unten herum – ordentlich nass, denn die Seen, die sich auf dem Weg gebildet haben, lassen sich nicht mehr umgehen. Den Kids macht das natürlich Spaß, denn um trockene Socken wird sich ja sicherlich jemand anderes kümmern ;) .

Um kurz nach zwei erreichen wir den Bahnhof Ribnitz-Damgarten Ost, wo Martin schon mit PeterW-tal auf uns wartet. Die Kids und ich ziehen trockene Socken an und versuchen, unsere Schuhe zumindest etwas trockener zu bekommen. Dann fährt unser Zug zurück nach Rostock, von wo aus wir nach Schwerin weiter fahren wollen.

In Schwerin versuchen wir zunächst, Fenistil oder etwas Ähnliches gegen unsere Mückenstiche zu bekommen. Simay klagt über starkes Jucken, und auch Martin und mich hat es heftig erwischt. Doch leider finden wir keine Apotheke, die uns an diesem Sonntag etwas verkauft. Dann machen wir uns auf den Weg zum Hostel Heintzes Töchter. Irgendwie verlaufen wir uns ein wenig, deshalb wird die Strecke länger als erwartet. Als wir endlich ankommen, erhalten wir ein hübsches, bungalowartiges Zimmer im Garten des Hostels.

Nachdem Martin und ich uns frisch gemacht haben, schicke ich die Kids unter die Dusche. Von der Campingdusche hatten wir auf dem Event keinen Gebrauch gemacht, umso mehr freuten sich die Jungs über das saubere Wasser. Anschließend, mittlerweile ist es halb acht, machen wir uns auf die Suche nach Abendessen.

Schwerin ist eine schöne Stadt und ich ärgere mich, dass ich blöd genug war, das Ladegerät meiner Kamera zu Hause zu lassen. Eigentlich hatte ich Max und Simay noch einen Nachtcache versprochen, doch in der näheren Umgebung gibt es nur eine Menge, zudem merkwürdige, Tag-Multis. Wir beschließen also, auf dem Rückweg zum Hostel noch ein bis zwei Kurzmultis zu probieren. Am Final des zweiten kündigen die Kids an, nun gerne ins Bett fallen zu wollen.

Montag, 8.8. 2011

Das Frühstück im Hostel ist gut, jedoch nicht mit dem Event-Frühstück der letzten beiden Tage vergleichbar. Heute haben wir noch ein paar Stunden Zeit, um in der Stadt cachen zu gehen. Wir bringen unser Gepäck zum Bahnhof und besorgen dann, sehr zur Freude Simays,  endlich Mückenstichsalbe. Meine Brille, die ja bei der Fahrt mit dem Transporter Schaden erlitten hatte, hat einen Besuch beim Optiker nötig. Bald ist das alles geregelt, doch beim Cachen möchte sich kein wahrer Erfolg zeigen. Um die Kids nicht weiter zu enttäuschen, gehe ich bald auf Simays Wunsch ein, ein Eiscafe zu suchen. Danach treten wir die Rückreise an.

Rückfahrt

Rückfahrt

Natürlich war nicht zu erwarten, dass die Rückfahrt mit der Bahn genauso reibungslos abläuft wie die Hinfahrt. Unser Anschlusszug in Hamburg hat Verspätung und verkehrt ohne Wagen 14, in dem wir Plätze reserviert haben. Deshalb verbringen wir eine Stunde der Fahrt im Vorraum des vorderen Wagens; den Kids ist das zum iPad-Spiele spielen aber bequem genug. Ich treffe auf Sascha, einen Kollegen aus meiner Schule, der von einer Pfadfinder-Veranstaltung zurück kommt und einen Pfadfinder begleitet, der sich eine frühzeitige Freifahrt nach Hause verdient hat.

Doch trotz dieser Verspätung kommen wir pünktlich in Wuppertal an, wo Simays Mutter die Kinder in Empfang nimmt.

Fazit

Das gesamte Wochenende war eine gelungene Reise. Alles hat gut geklappt (mit einigen Patzern, nicht wahr, Max ;) ?), das Event wird noch lange seinesgleichen suchen und die beiden Jungs, die ich mitnehmen durfte, haben das Wochenende mit ihrer Lebhaftigkeit, ihrem Interesse und ihrer Freude perfektioniert. Dass sie dabei, genau wie wir, insgesamt über 60 km zu Fuß zurückgelegt haben, haben sie vermutlich nicht einmal gemerkt ;) .

Für das im Sommer 2012 stattfindende Mega-Event in Leipzig haben Max und Simay schon jetzt darum gebeten, mitkommen zu dürfen.

Weitere Fotos

Alle Fotos Copyright 2011 Dominik George, Max Sahm und Simay Eliacik. Alle Rechte vorbehalten.

Links

Team Lazybone: Video der Dosenfischer

Initiative Geocaching-Dialog

Artikel von Martijn (Vorsicht, er hat eine schwere logopädische Störung – niederländisch ;) …)

Artikel von Martin

Offizielle Event-Website: Lost in MV

Liste von Blogs, Fotos und Videos: Das war Lost in MV

Event-Listing: GC2000C (Log Nik, Log Max, Log Simay, Log Caroline, Log Martin)

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